1988 begann die Umnutzung des Industrieareals der früheren Firma Brown, Boveri & Cie. (heute ABB) westlich des Bahnhofs von Baden. Jüngster Markstein der postindustriellen Transformation ist die aus drei Baukomplexen bestehende Berufsfachschule BBB von Burkard Meyer Architekten. Direkt an der das einstige Industrieareal querenden Bruggerstrasse erhebt sich der Neubau des sechsgeschossigen Unterrichtsgebäudes: Ein lang gestreckter Riegel, dessen verglaste Längswände Profile aus Baubronze zeigen, während Gebäudestirnen, Sockel und Dachaufbau mit durchbrochenen, vorgefertigten Betonelementen verkleidet sind. Die flexibel unterteilbaren Schulungsräume liegen im Inneren, die Erschliessung erfolgt ringsum durch eine von kannelierten Betonstützen rhythmisierte Gangstruktur, die zugleich als thermischer Puffer fungiert. Vermittels der kontrollierten Lüftung wird die Luft mit Überdruck in die Nutzräume eingespeist, entweicht in die Erschliessungszonen und wird über Vertikalschächte zu den Wärmetauschern auf dem Dach geleitet.
Die Jury überzeugte die Verbindung von Rohbau-Charme, tektonischer Stringenz und ästhetischer Verfeinerung, wie sie in den Korridoren zum Ausdruck kommt, die mit sparsamem Einsatz von Rot in den Kannelüren und an der Decke veredelt wurden. Die räumliche Organisation ist ungewöhnlich, aber energieeffizient gelöst – und weicht überdies von der Tristesse und Monotonie üblicher Korridorlösungen ab. Beton und Glas finden zu einer harmonischen Balance. Andere Unterrichtsbereiche, Aula, Mensa und Verwaltung wurden weiter im Westen im ehemaligen Gemeinschaftshaus der BBC (1952–1954) untergebracht. Das imposante Bauwerk des Architekten Armin Meili thront über dem Firmenareal am Abhang des Martinsbergs. Daneben haben die Architekten in die Hangkante ein Volumen mit Parkgarage und zwei Doppelturnhallen integriert.