Die Anforderungen an eine digitale Baukultur sind komplex. Deshalb erachtet es die Jury als vorbildhaft, dass die drei Teilprojekte, die sich mit Beton beschäftigen, von Architekten, Bauingenieuren und der Industrie gemeinsam erarbeitet wurden.

DFAB HOUSE auf dem NEST-Gebäude der Empa/Eawag, Dübendorf

Architektur ETH Zürich / NFS Digitale Fabrikation, Matthias Kohler & Konrad Graser
Projektbeginn 2015

Realisation

2017 - 2019

Ingenieure

Erne AG Holzbau, Stein
Generalplaner

Dr. Schwartz Consulting AG, Zug

Unternehmungen siehe www.dfabhouse.ch
Bauherrschaft Empa, Dübendorf

Das Projekt ist ein Versprechen für die Zukunft. Es zeigt, in welche Richtung das Bauen und die Verwendung von Beton gehen könnte, wenn die Möglichkeiten digitaler Fabrikation vermehrt ausgeschöpft werden. Die Auszeichnung erfolgt somit aus Wertschätzung für den innovativen Einsatz von Beton und neuartigen Betontechniken im Massstab 1:1. Das NEST, das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude der Empa und der Eawag, bietet eine ideale Plattform: Auf den auskragenden Decken können Objekte in realer Grösse errichtet, neue Techniken, Materialien und Systeme getestet und kritisch beurteilt werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Gebäuden kamen beim DFAB HOUSE auch bei der Realisierung weitgehend digitale Techniken zum Einsatz, sei es vor Ort oder in der Vorfabrikation. Ausnahmsweise ist die Nutzung nebensächlich. Im Vordergrund stehen Fragen nach den Möglichkeiten und den Grenzen des computergesteuerten Bauens. Die Anforderungen an eine digitale Baukultur sind komplex. Deshalb erachtet es die Jury als vorbildhaft, dass die drei Teilprojekte, die sich mit Beton beschäftigen, von Architekten, Bauingenieuren und der Industrie gemeinsam erarbeitet wurden: die tragende S-förmige Wand, die schlanken Fassadenstützen und die expressiv reliefierte Decke aus vorfabrizierten Elementen. Sie alle wurden mit völlig neuen Verfahren hergestellt.

Weitere Informationen

Objektgalerie DFAB House auf dem Nest-Gebäude Empa/Eawag
Laudatio Laudatio gehalten durch Christoph Wieser
Webseite www.dfabhouse.ch
  • Drei Teilprojekte beschäftigen sich mit Beton: Die tragende S-förmige Wand, die expressiv reliefierte Decke aus vorfabrizierten Elementen und die schlanken Fassadenstützen wurden mit völlig neuen Verfahren hergestellt.

  • Die Deckenelemente sind vorfabriziert und bestehen aus zwei unterschiedlich geschalten Teilen: Die Gussform für die sichtbare Unterseite wurde im Sanddruckverfahren hergestellt, bei dem der Sand und ein wenig Polymer als Bindemittel von einem 3D-Drucker aufgebaut und mit einer glatten Beschichtung überzogen werden. Darauf wurde ein Spezialbeton von bloss 1,5 Zentimeter Dicke aufgesprüht. Auf diese Weise liess sich eine freie Form mit feinsten Nuancen erzeugen, die auch akustisch wirksam ist. Die stark reliefierten Elemente sind mit den darüberliegenden vorgespannten und konventionell geschalten Rippen verbunden. Mit der Smart-Slab-Technik konnte eine Materialersparnis von 70 Prozent gegenüber herkömmlichen Decken erzielt werden. 

Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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