Tragwerke tragen viel graue Energie in sich.
Experten gehen davon aus, dass im Tragwerk eines neuen Bürogebäudes rund die Hälfte der grauen Energie gespeichert ist. Gelingt es, ein bestehendes Tragwerk für kommende Jahrzehnte zu ertüchtigen, kann sich das für eine Bauherrschaft mehr als nur rechnen. Re-Use von in die Jahre gekommenen Bauten spart nämlich nicht nur Geld, sondern reduziert auch den CO2-Ausstoss und erhält nicht selten wertvolle Bausubstanz.
«Die Frage, die sich bei jedem umzubauenden Gebäude stellt, ist, was der Bestand leisten kann. Ist das Tragwerk in Bezug auf die vorgesehene Nutzung, das Tragverhalten, die Hindernisfreiheit, die Aussteifung im Erdbebenfall und den Brandschutz ökonomisch zu ertüchtigen? Hierbei spielt der bereits verbaute Beton eine entscheidende Rolle, da es ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist, möglichst viel davon wiederzuverwenden», so der Architekt Yves Schihin.
Bei der Erweiterung der Schulanlage in Adliswil konnte er und sein Team von Oxid Architektur aufzeigen, dass die Umnutzung des ehemaligen Schwimmbades in einen Mehrzwecksaal den nötigen Erweiterungsbau durch die Verkleinerung verträglicher in den Kontext einbetten liess und gleichzeitig Kosten gespart hat.