Faktencheck Baustoff Beton

Von «Normalbeton» spricht man bei einem spezifischen Gewicht (Dichte) von 2000 kg/m3 bis maximal 2600 kg/m3.

Beton ist ein Naturprodukt

Beton ist ein zu 100 Prozent natürlicher Baustoff, der sich im Wesentlichen aus drei Komponenten zusammensetzt:
  

1. Gesteinskörnung (Sand und Kies)

2. Wasser

3. Zement

Zement dient als Bindemittel und besteht aus Naturstoffen wie Kalk, Ton und
Mergel. Diese mineralischen Rohstoffe werden gebrannt, um dem Zement jene Eigenschaften zu verleihen, die er für die Erhärtung braucht. Dadurch bekommt Beton auch seine einzigartigen Qualitäten: Festigkeit, Tragfähigkeit, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit. Die Rohstoffe für die Herstellung von Zement und Beton sind in der Schweiz regional und in ausreichender Menge verfügbar.

    Carbonatisierung: CO2 der Umgebungsluft wird in Beton dauerhaft gebunden.

    Beton ist eine CO₂-Senke

    Beton ist der meistgenutzte Baustoff weltweit und kommt im Hoch- und Tiefbau auf vielfältige Weise zum Einsatz. Die Zementherstellung verursacht CO²-Emissionen – diese zu reduzieren, ist ein wichtiges Ziel.


    Durch den natürlichen Vorgang der Carbonatisierung nimmt Beton während Herstellung, Nutzung und Recycling CO² aus der Umgebungsluft dauerhaft auf. Damit kompensiert er bis zu 20 %* der rohstoffbedingten CO²-Prozessemissionen von der Zementherstellung. 

      Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen und Reservoire: Für deren Konstruktion kommt einzig Beton in Frage. Beton muss hier höchsten Anforderungen genügen, was sich angesichts der Lebensnotwendigkeit qualitativ einwandfreien Wassers von selbst versteht.

      Beton ist ein Infrastrukturmacher

      Beton hilft, unsere wichtigste Ressource weltweit – das Wasser – zu nutzen und zu schützen. Denn als unersetzbarer Baustoff für die Errichtung von Wasserleitungen und -reservoirs trägt er wesentlich dazu bei, uns Tag für Tag mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Durch die sichere Ableitung des Abwassers in Kanalisation und Kläranlagen unterstützt Beton auch dabei, unsere Flüsse sowie Seen sauber zu halten.


      Ausserdem ist Beton ein unverzichtbarer Baustoff für die öffentliche Verkehrsinfrastruktur. Die vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trägt wiederum entscheidend zur CO²-Minderung bei.


      Beton spielt eine wichtige Rolle im nationalen Strassennetz. Fahrbahnen aus Beton sind extrem formstabil, wartungsarm, langlebig und zeichnen sich durch einen geringen Rollwiderstand aus. Damit reduzieren sie den Treibstoffverbrauch. Betonbauwerke wie Tunnel und Brücken sind wesentliche Bestandteile einer sicheren, qualitativ hochwertigen und zukunftsweisenden Infrastruktur.  

        Der langlebigste Betonbau der Welt: Das Pantheon in Rom ist eines von vielen Bauwerken, die beweisen, dass Beton 2000 Jahre und länger überdauern kann.

        Beton ist ein Langlebenskünstler

        Beton überzeugt durch Festigkeit und Dauerhaftigkeit, daher ist er durch keinen anderen Baustoff zu ersetzen. Beton ist enorm belastbar, unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und Feuchtigkeit sowie auch brandbeständig – somit ein besonders robuster wie auch langlebiger Baustoff.


        Mit Bauteilen aus Beton lassen sich zudem grosse Spannweiten überbrücken, was ein hohes Mass an Flexibilität in der Raumgestaltung ermöglicht – auch im Hinblick auf die damit mögliche spätere Umnutzung von Räumen oder Gebäuden. Bauwerke aus Beton zeichnen sich durch eine lange Nutzungsdauer bzw. hohe Werterhaltung aus, schonen damit Ressourcen – und sind im besten Sinn nachhaltig!

          Heizen und Kühlen mit dem Energiespeicher Beton: Thermisch aktivierte Betonbauteile sorgen ganzjährig für ein konstantes energieeffizientes Wohlfühlklima.

          Beton ist ein Energiespeicher

          Beton ist aufgrund seiner hohen Materialdichte und Wärmeleitfähigkeit ein
          hervorragender Energiespeicher. Die Bauteilaktivierung nutzt diese Eigenschaft: Aktivierte Betonbauteile speichern Energie und geben sie in Form von Wärme oder Kälte wieder ab. Zur thermischen Aktivierung der Gebäude sind wasser-führende Rohrsysteme in Betondecken oder -wänden integriert. Je nach Jahreszeit können sie als Heiz- oder Kühlelemente zur Regulierung der Innen- raumtemperatur genutzt werden. 


          Die thermische Bauteilaktivierung eignet sich optimal für den Einsatz erneuerbarer Energien – einerseits aufgrund der geringen Temperatur- unterschiede, die für das Heizen und Kühlen benötigt werden, andererseits aufgrund der Speicherfähigkeit, wodurch Zeiten ohne Wind und Sonne überbrückt werden können. So trägt Beton zum Gelingen der Energiewende bei und hilft zudem, beim Heizen im Winter und bei der Raumkühlung im Sommer Energiekosten zu sparen

            Beton ist ein Baustoff aus der Region: Beton fährt nur wenige Kilometer von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis auf die Baustelle.

            Beton ist ein Reisemuffel

            Beton wird nicht nur regional hergestellt und verwendet, auch seine Rohstoffe werden regional gewonnen. Rund 500 über die ganze Schweiz verteilte Beton- und Fertigteilwerke ermöglichen kurze Transportwege.


            Frischbeton fährt schweizweit vom Herstellwerk bis zur Baustelle nur wenige Kilometer, ist also rasch regional verfügbar und trägt so entscheidend zur Einsparung von CO²-Emissionen beim Transport bei. Auch auf die Baustelle gelieferte Betonfertigteile entsprechen dem Prinzip der kurzen Wege.


            Die Gewinnung von Rohstoffen und die Produktion von Zement und Beton in der Region sorgen für Arbeits- und Ausbildungsplätze und stärken die Wirtschaftskraft vor Ort. 

              Bauen in die Höhe und in die Tiefe: Beton reduziert den Flächenverbrauch durch optimale Raumnutzung.

              Beton ist ein Flächenoptimierer

              Beton ermöglicht platzsparendes Bauen in die Höhe wie auch in die Tiefe.
              Damit ist er aktiver Teil der Lösung, wenn es darum geht, weniger Flächen
              zu versiegeln!


              Ausserdem bietet Beton nachhaltige Qualitäten und optische Vielfalt für die
              Gestaltung von Freiflächen. Urbane Plätze und Wege lassen sich mit Betonpflastersteinen versickerungsfähig gestalten. So kann Regenwasser vor Ort versickern, statt ungenutzt über die Kanalisation abzufliessen. Zudem können Rückhaltebecken sowie Wasserrinnen mit Beton flexibel in Frei- räume integriert werden.

                Betonbauten sind Rohstofflager von morgen

                Beton ist ein Wiederverwender

                Beton kann aufgrund seiner Zusammensetzung aus natürlichen Rohstoffen immer wieder rückgebaut, aufbereitet und wieder zu Recyclingbeton verarbeitet werden. Diese Eigenschaft macht Betonbauten – als Teil eines integrierten Kreislaufprozesses – zum Rohstofflager der Zukunft, Stichwort «Urban Mining». Durch die Digitalisierung der Planungs- und Herstell- prozesse rückt auch die Wiederverwendung von ganzen Bauteilen ins Zentrum lebenszyklusorientierter Betrachtungen.


                Ein weiterer positiver Effekt beim Recycling: Beim Rückbau und Aufbrechen von altem Beton vergrössert sich seine Oberfläche. Dadurch kommt es zu erhöhter Carbonatisierung, bei der CO² aus der Umgebungsluft im Beton dauerhaft eingebunden wird. Insbesondere die nahezu 100-%-ige Wiederverwendung des rückgebauten Betons schont die natürlichen Ressourcen und damit die Umwelt.

                  Das DFAB House auf dem NEST-Gebäude der Empa in Dübendorf lotet aus, was ressourcenschonendes Bauen mit Beton heissen könnte.

                  Beton ist ein Vordenker

                  Ökologisches, klimaschonendes, aber auch effizientes Bauen ist der Motor für laufende innovative Entwicklungen in der Bauwirtschaft. Ziel ist es dabei, durch neue Verfahren oder Anwendungen Baustoffe noch intelligenter

                  herzustellen, einzusetzen und damit auch aus ökonomischer bzw. ökologischer Sicht weiter zu verbessern.


                  Die Betonbranche arbeitet in enger Kooperation Kooperation mit Wissenschaft und Praxis an Produktinnovationen bzw. neuen Beton-  rezepturen – von Leichtbeton über selbstverdichtenden Beton,  Ultrahochleistungsbeton (UHPC), Gradientenbeton und Recycling-
                  beton bis hin zu Beton als Speicher für erneuerbare Energien. Auch  alternative Bewehrungssysteme bei Textil- oder Carbonbeton sowie die laufenden Weiterentwicklungen im 3D-Betondruck sind wichtige  Innovationsschritte in Richtung zukunftsfähiges Bauen!


                  Innovationsprozesse finden in vielen Bereichen statt:

                  • Dekarbonisierung von Zement und Beton entlang der Wertschöpfungskette
                  • Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit
                  • Gebäude als Energiespeicher
                  • Verbesserung von Dauerhaftigkeit und Tragfähigkeit
                      PDF Faktencheck

                      Beton ist der meistverwendete Baustoff weltweit und damit auch ein Fundament für das nachhaltige Bauen der Zukunft. Dieser Faktencheck hat zum Ziel, relevante und in der Wissenschaft und Praxis fundierte Informationen über Beton an alle Interessierten zu vermitteln. So trägt die schweizerische Zement- und Betonbranche dazu bei, faktenbasiert über diesen für das Bauwesen unverzichtbaren Baustoff zu informieren.

                       

                      Der Faktencheck Baustoff Beton greift die Chancen und Möglichkeiten des Bauens mit Beton auf illustrative Art und Weise auf.


                      Die Publikation kann hier als PDF heruntergeladen werden.

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                        Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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