Die Architekturzeitschrift «Bauen in Beton» erscheint alle zwei Jahre. Für die aktuelle Ausgabe wurde ihr Auftritt behutsam erneuert. Das Heft stellt sechs höchst unterschiedliche Neu- und Umbauten vor, die in der jüngsten Vergangenheit in der Schweiz realisiert worden sind. Der einleitende Aufsatz porträtiert das Zementwerk Siggenthal. Die eigens für dieses Heft gemachten Bilder stammen vom Architekturfotografen Rasmus Norlander.
«Bauen in Beton 2020/21» erscheint in einer behutsam aufgefrischten Form. Die Zürcher Agentur Bossard Wettstein hat Layout, Typografie und Haptik der Publikation aktualisiert, dabei aber die Grundzüge des vor fünfzehn Jahren von Miriam Bossard und Trix Barmettler entwickelten Gestaltungskonzepts respektiert. Die Kontinuität bleibt sowohl grafisch wie auch inhaltlich gewahrt. Seit seiner Gründung 1986 zeigt «Bauen in Beton» die Schönheit des Baustoffs Beton und die Vielfalt seiner Möglichkeiten.
Drei von sechs Projekten, die «Bauen in Beton 2020/21» präsentiert, sind Umbauten. Das war keine Absicht, ist aber auch kein Zufall. Der sinnvolle Umgang mit dem Baubestand gehört unter den Vorzeichen von Nachhaltigkeit und Verdichtung zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart. Der Baustoff Beton spielt dabei eine wichtige Rolle, denn er ist sowohl langlebig wie auch anschmiegsam. Im Haus in Prosito verbindet sich das neue, gegossene Material mit den alten Bruchsteinmauern zu einem neuen Ganzen, im Schulhaus Bäumlihof in Basel gewinnt eine bestehende Grossstruktur ein neues Leben. Der Uferpark Attisholz schliesslich entlockt einer stillgelegten Kläranlage eine überraschende Poesie und Schönheit.
Drei weitere Beiträge zeigen ein Schulhaus mit Gemeindesaal in Hunzenschwil, einen neuen Stadtbaustein in Freiburg und einen Werkhof auf dem Berninapass: Drei Architekturen, wie sie unterschiedlicher fast nicht sein könnten.
Der einleitende Essay stellt ausnahmsweise kein historisches Bauwerk vor, sondern skizziert das Porträt eines grossen Zementwerks. Dabei beschreibt er den Prozess vom Abbau der Rohstoffe bis hin zum fertigen Produkt. Vor allem aber spürt er der Faszination nach, die diese Anlage der Primärindustrie ausstrahlt. Im Zusammenspiel von Steinbruch, Landschaft und technischer Grossanlage, von Silotürmen, Förderbändern und Maschinen entsteht eine ganz eigenartige Kraft und Schönheit.
Die Bilder spielen bei «Bauen in Beton» eine zentrale Rolle. In diesem Heft stammen sie zum ersten Mal vom Fotografen Rasmus Norlander, der in Zürich und Stockholm stationiert ist. Die Texte verfasste der Architekt und Publizist Martin Tschanz, der auch als Redaktor verantwortlich zeichnet. Das Layout gestaltete die Agentur Bossard Wettstein.