Nachhaltigkeit und Talente fördern

Foto: David Schweizer

Daten

Zwei Veranstaltungen: 14.10.2024 und 17.10.2024  

Zeit 10.00-16.00 Uhr
Ort Bahnhof Bern
Teilnahme Studierende von Fachhochschulen, der ETH und der EPFL

    Bereit für eine Exkursion, die euch direkt auf die Baustelle des Jahrhundertprojekts «Zukunft Bahnhof Bern» führt?

    In Zusammenarbeit mit den Projektverantwortlichen der Ingenieur- und Bauunternehmen öffnet BETONSUISSE die Tore zum Projekt für Studentinnen und Studenten von Fachhochschulen, der ETH und der EPFL. Beim Baukolloquium habt ihr die einmalige Chance, hautnah die vielfältigen Aspekte dieses Bauprojekts zu erleben.

    Unser Ziel? Die Förderung junger Talente wie euch und die Stärkung der Ausbildung von Fachkräften, die bereit sind, den gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft mit innovativen Lösungen zu begegnen.

      

    Unter dem Bahnhof Bern werden eine zweite SBB-Personenunterführung und ein neuer Bahnhof für den Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS) errichtet. 

    Das folgende Video bietet einen detaillierten Einblick in den Fortschritt des Bauprojekts «Zukunft Bahnhof Bern». Es beleuchtet sowohl die bautechnischen Aspekte als auch auf die Menschen hinter diesem Generationenprojekt. Projektmitarbeitende entwickeln im Rahmen des  Projekts komplexe Tunnel- und Schachtsysteme zur Bahnhofserweiterung. Alle Bauarbeiten finden unter laufendem Betrieb tief unter dem Bahnhof Bern statt.

    Bestandteile des Gesamtprojekts

    Das Bauprojekt "Zukunft Bahnhof Bern" ist eine Antwort auf die steigenden Anforderungen an den Bahnhof Bern, der seine Kapazitätsgrenzen erreicht hat. Das Projekt wird unter laufendem Betrieb umgesetzt. Die Attraktivität des Bahnhofs soll gesteigert und mehr Raum für die Reisenden geschaffen werden. Die Hauptpartner in diesem Projekt sind der RBS, die Stadt Bern und die SBB.

     

    Im Rahmen des Projekts plant die SBB den Bau einer neuen Personenunterführung neben der bestehenden. Zwei neue Zugänge werden im Norden und Süden geschaffen, und die Perrons werden auf ein hindernisfreies Niveau angehoben. Zudem wird die Perronwand am Gleis 1 geöffnet, um mehr Licht in die Perronhalle zu lassen und den Blick auf die Stadt zu ermöglichen. Die RBS wird ihren Tiefbahnhof unter der SBB-Personenunterführung bauen. Über Aufgänge gelangen die Reisenden in die Unterführung und weiter in die Stadt.

      

    Der Bahnhof Bern ist als zweitgrösster Bahnhof der Schweiz eine wichtige Drehscheibe im nationalen und internationalen Bahnverkehr. Der geplante Ausbau wird sowohl den Fahrgästen als auch den Passanten erhebliche Vorteile bringen. Mit verschiedenen Massnahmen wird der Bahnhof Bern für die Zukunft gerüstet, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und als moderne Drehscheibe für alle zukünftigen Mobilitätslösungen zu dienen.

        Quelle Visualisierung: ikonaut GmbH

        Im Rahmen des Gesamtprojekts «Zukunft Bahnhof Bern» werden folgende Projekte umgesetzt:

        • Neubau RBS-Bahnhof: Neuer Tiefbahnhof für den Regionalverkehr mit vier Gleisen unter den bestehenden Gleisen 2-7 des SBB-Bahnhofs.
        • Neue Unterführung mit neuen Zugängen im SBB-Bahnhof: Die SBB baut zwischen der bisherigen Bahnhofsunterführung und der Welle eine zweite unterirdische Passage, die «Unterführung Mitte» mit Zugängen von der Länggasse und vom Bubenbergplatz her.
        • Optimierung des Verkehrs im Bahnhofsumfeld: Die Stadt Bern will abgestimmt auf den Ausbau des Bahnhofs den Verkehr im Bahnhofumfeld neu organisieren und gestalten. Damit sollen die stark wachsenden Passantenströme rasch und sicher vom und zum Bahnhof geführt und Verbesserungen für den Tram- und Busverkehr sowie den Fuss- und den Veloverkehr erzielt werden.


        Die Verbesserungen am Bahnhof Bern sind vielfältig: erhöhte Perrons für ein bequemeres Ein- und Aussteigen, mehr Tageslicht dank geöffneter Perronhallenwände und eine insgesamt angenehmere Atmosphäre. Die Schaffung einer neuen unterirdischen Personenpassage beim Bubenbergplatz sowie die zusätzliche Personenunterführung «Unterführung Mitte» der SBB bieten nicht nur mehr Platz, sondern verkürzen auch die Wege erheblich, was den Komfort für Pendler deutlich steigern wird.

        Übersichtsplan Projekt "Zukunft Bahnhof Bern"

        Charlotte Decker

        Charlotte Decker

        Juniorgesamtprojektleiterin

        Projekt Ausbau Publikumsanlagen

        Bahnhof Bern, SBB AG 

        Was möchten Sie zukünftigen Bauingenieur:innen mit auf den Weg geben? Was macht ihren Beruf speziell und was bedeutet das Projekt persönlich für Sie?

        Die Bauwelt ist komplex, sie ist diversifiziert und es entstehen ganz hohe Ansprüche. Als junger Mensch darf man sich da nicht einschüchtern lassen, sondern sollte die Herausforderungen annehmen, über den eigenen Tellerrand hinausblicken und vor allem immer viele Fragen stellen. Ich freue mich und bin stolz, dass ich einen Beitrag leisten kann zum Ausbau des zweitgrössten Bahnhofs der Schweiz und damit auch einen Beitrag an die Nachhaltigkeit leiste.

        Bei einem Projekt dieser Grössenordnung gibt es sicher viele Herausforderungen. Welches waren die grössten und wie haben Sie diese gemeistert? 

        Die grösste Herausforderung im Projekt ist auf jeden Fall die schiere Grösse des Projekts. Wir haben viele Teilprojekte, noch mehr Objekte. Wir haben allein 15 SBB-Fachdienste, die intern am Projekt arbeiten und 100 bis 150 Mitarbeiter im Gesamtprojekt. Dabei den Überblick zu bewahren und allen Anliegen gerecht zu werden, ist schwierig und fordert uns heraus. Dazu kommt, dass wir ein diverses Umfeld haben an unserer Baustelle und ganz viele Schnittstellen. Das liegt daran, dass wir mitten im Herz der Stadt Bern bauen und unter laufendem Betrieb. Zu den baulichen Herausforderungen des Projekts gehören zum Beispiel die anspruchsvollen geologischen Verhältnisse und hydrologische Schwierigkeiten, auf die wir gestossen sind.

        Welche Erfolge und Meilensteine konnten sie bisher erreichen? Gibt es spezielle Aspekte des Projekts auf welche Sie besonders stolz sind?

        Der Bau läuft seit Herbst 2017. Zwei Jahre später hatten wir die ersten zwei Meilensteine erreicht. Das war zum einen die Perronverlängerung mit begehbarem Perrondach, durch die wir den Betrieb im Bahnhof aufrechterhalten können, und der Aushub des Zugangsstollens an der Längggasse. Seitdem bauen wir die Unterführung. Wir sind schon unter drei Perrons, haben die Unterführung angehoben und die Perrons angehoben auf das hindernisfreie Niveau. Der erste Projektmeilenstein, den ich miterlebt habe, war der Abschluss der Aushubarbeiten unter Gleis 7 und 8. Das Projekt hat eine lange Ausführungszeit und ich begleite es eigentlich nur in einem Teil seiner Lebenszeit. Deswegen bin ich besonders stolz auf kleinere Erfolge, alltäglichere Sachen, wie zum Beispiel, wenn ich es schaffe, den Überblick zu behalten oder jemandem ein Thema gut vermitteln kann. Der öffentliche Verkehr wird in Zukunft weiterwachsen. Durch den Ausbau des Bahnhofs Bern gibt es eine Kapazitätssteigerung und damit leisten wir einen Beitrag dazu, dass das nachhaltige Verkehrsmittel, die Bahn, weiter ausgebaut werden kann. Dies ist vor allen Dingen auch im Hinblick auf den Klimawandel wichtig.

        Die Kosten

        • 730 Mio. Franken für den neuen RBS-Bahnhof
        • 375 Mio. Franken für den Ausbau der Publikumsanlagen SBB (als Agglomerationsprojekt mitfinanziert über den Infrastrukturfonds)
        • 112 Mio. Franken für die Umsetzung der städtischen Verkehrsmassnahmen. An diesen Kosten beteiligen sich Bund und Kanton mit ca. 58 Millionen Franken.

        Links

        Eine Kooperation mit:

        Unterstützt durch die Planergemeinschaft RBS...

        ... sowie die Unternehmen: 

        Die Veranstaltung richtet sich an Bauingenieur- und Architekturstudierende von Hochschulen und ETH und EPFL. Das Anmeldemanagement wird mit den einzelnen Schulen koordiniert. Eine direkte Anmeldung ist nicht möglich. Für Fragen wenden Sie sich bitte an info@betonsuisse.ch (Vermerk «Kolloquium»).

        Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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