CARUSO ST JOHN ARCHITECTS

BOSSHARD VAQUER ARCHITEKTEN

Über einem fünfgeschossigen Sockel mit Büro- und Geschäftsnutzung erheben sich zwei Wohntürme. Der höhere ist zum Gustav-Gull-Platz gerichtet, dem östlichen Abschluss der Europaallee. Die differenzierte Fassadengliederung bindet die Geschosse zu einer gestalterischen Einheit zusammen und verleiht dem Erdgeschoss einen individuellen Ausdruck. Besonders interessiert der tektonische Aufbau der Fassaden aus vorfabrizierten Betonelementen, die durch unterschiedliche Materialzusammensetzung und Oberflächenbearbeitung zu Kunststein veredelt wurden. Die grosse Varianz an Formen, Farben und haptischen Qualitäten der Elemente verweist exemplarisch auf die vielfältigen Ausdrucksformen, die Beton annehmen kann.

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E2A, PIET ECKERT UND WIM ECKERT, ARCHITEKTEN

Das neue Sekundarschulhaus ergänzt die Anlage in Form eines kompakten, konzeptionell durchdachten Gebäudekubus: Der quadratische Grundriss ist in drei parallele Zonen eingeteilt, die an zwei Seiten die Zimmer und in der Mitte den Korridor samt Wendeltreppe aufnehmen.  Die Rotation der Zonen von Geschoss zu Geschoss um 90 Grad eröffnet stets wechselnde Aussichten und ermöglicht dank der monolithischen, aussenliegenden Gebäudestruktur in Sichtbeton das stützenfreie Öffnen der Zimmerfronten über die ganze Länge der Fassaden. Die Qualität liegt im strukturell klar definierten Modell, aus dem alles abgeleitet ist: von der Form über die Räumlichkeiten bis hin zur städtebaulichen Setzung.


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BOLTSHAUSER ARCHITEKTEN

Das Wohnquartier Hirzenbach, von 1955 bis 1965 nach Vorgaben von Adolf Wasserfallen errichtet, besteht aus Wohnscheiben, Flachbauten mit öffentlichen Nutzungen und grosszügigen Grünflächen. Das neue Wohnhochhaus ist eine schlüssige Antwort auf die aktuelle Frage nach der Erneuerbarkeit solcher Quartiere. Die Anordnung der tragenden Schotten ist präzis auf das räumlich vielfältige Konzept abgestimmt  und ganz auf die Möglichkeiten von Beton ausgerichtet. Die plastische Gliederung des Gebäudes erschliesst sich aus dem Schnitt: Die Stapelung von Geschossen mit kleineren Wohnungen und Maisonetten wird zweimal durch eingeschobene, zurückspringende Geschosse mit Loftwohnungen unterbrochen. 

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POOL ARCHITEKTEN

Die Genossenschaftssiedlung «Mehr als Wohnen» umfasst 13 Neubauten mit unterschiedlichen Wohnformen und Konstruktionsweisen. Das Haus G  mit tragenden Fassaden in Dämmbeton basiert auch typologisch auf dem Prinzip des Schwamms, der durch zahlreiche Hohlräume strukturiert ist. Die Grundfläche mit rund 30 × 30 Meter kommt ohne Loggien oder Atrien aus. Dafür gibt es Wohnungen, deren Haupträume durch zweigeschossige Raumkeile bis tief in den Grundriss belichtet werden und sich über französische Balkone in Aussenräume verwandeln lassen. Der Umgang  mit dem übertiefen Grundriss weckt ebenso grosse Neugier auf dessen räumliche Wirkung wie die raffinierte wechselseitige Anordnung der Wohnungen im Schnitt.

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MORGER + DETTLI ARCHITEKTEN

Der Neubau bildet mit dem Kunstmuseum Liechtenstein ein Paar wie Yin und Yang, obwohl die Sammlungen autonom sind und sich nur Infrastruktur und Eingang teilen: Der mattweisse, stehende Kubus ergänzt den schwarzglänzenden, liegenden Baukörper aus dem Jahr 2000 von Morger & Degelo Architekten und Christian Kerez. Beide sind in Ortbeton gegossen, ihre Fassaden geschliffen, sodass die unterschiedlichen Gesteins- zusammensetzungen schön zur Geltung kommen. Während das Schleifen beim Museum in monatelanger Handarbeit erfolgt war, konnte nun  infolge des Forschungsschubs, den die Pionierleistung des vertikalen Terrazzo ausgelöst hatte,  der Grobschliff maschinell ausgeführt werden.

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NICKISCH WALDER ARCHITEKTEN

Der Neubau des Maiensäss war nur unter der Bedingung zulässig, dass dessen ursprünglicher Charakter erhalten bleibt. Durch den Abguss des Strickbaus in Dämmbeton wurde für die aktuelle Bauaufgabe einer solchen Umwidmung eine radikale Interpretation gefunden, die ein aus der Kunst bekanntes Verfahren aufnimmt. Dank der geschickten Einteilung des Grundrisses und der Unterkellerung mit Blick auf den durch den Flimser Felssturz geschaffenen spaltartigen Hohlraum, erscheinen die Räume grösser als von aussen erwartet. Auf das Elementare beschränkt, entsteht  aus der gewählten Strategie eine eigene Poesie. Das kleine Gebäude ist neben dem Gewinner  des Förderpreises das einzige von Jungarchitekten  entworfene Projekt der engeren Auswahl.

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ARGE BEARTH & DEPLAZES ARCHITEKTEN, DURISCH + NOLLI ARCHITETTI

Der klassizistische Kopfbau der ehemaligen Handelsschule wurde mit einem Trakt aus hochwertig verarbeitetem Weissbeton ergänzt. Innen gefällt die mediterrane Strenge der Lichthöfe, aussen besonders das Zusammenspiel des Bestandes mit den neuen Fassaden, die geschossweise etwas vorkragen und kannelierte Fensterlaibungen aufweisen. Hingegen wirkt die von der Konstruktion abgelöste Ornamentik in den Gerichtssälen gestalterisch etwas beliebig. Die kuppelartigen, zenital belichteten Pyramidenstümpfe sind aus hellen Betonelementen gefertigt, deren Motiv bis zu den Schalungselementen von Gramazio Kohler Architects entwickelt wurde, die an der ETH Zürich erfolgreich zu Techniken der digitalen Architekturproduktion forschen.

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DEON ARCHITEKTEN

Die strukturierte Betonoberfläche des 60 Meter hohen Pelletsilos gewährleistet Stabilität bei geringem Materialaufwand. Durch das gezielte Weglassen einzelner Schalungsblöcke im Bereich des oberen Abschlusses konnte der ökonomisch und vom Bauprozess her optimierten Gleitschalung in zwei Schritten mit einfachsten Mitteln ein gestalterischer Mehrwert abgerungen werden. Die an eine antike Säule erinnernden Kanneluren erzeugen ein lebendiges Licht- und Schattenspiel, welches das Gebäudeensemble samt herkömmlichen Silos deutlich aufwertet und so dem weitherum sichtbaren Zweckbau eine über die  schiere Grösse hinausgehende Präsenz verleiht.

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GRABER PULVER ARCHITEKTEN

Mit ihrer einprägsamen Silhouette könnte die Energiezentrale Forsthaus als Kathedrale unserer Zeit bezeichnet werden. Ihre Gestalt resultiert aus einer zeichenhaften Abstraktion der linearen Aufreihung sämtlicher Anlageteile zu einer 300 Meter langen Infrastruktur. Die grosse Leistung besteht in der architektonischen Gliederung  des Bauwerks: Das riesige und wegen der durchgehenden Materialisierung in Sichtbeton gleichwohl homogen wirkende Volumen weist eine differenzierte Massstäblichkeit auf. Zudem verleihen monolithisch an Ort gegossene Teile in Kombination mit vorfabrizierten Elementen der Anlage einen übergeordneten Rhythmus und eine klar lesbare Struktur.

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DIENER & DIENER ARCHITEKTEN UND MARTIN STEINMANN

Das hohe Risiko, das die Architekten beim Wettbewerb eingingen, hat sich gelohnt. Die Plazierung des Gebäudes ausserhalb des ursprünglich vorgesehenen Perimeters ist städtebaulich ein mehrfacher Gewinn: für den vorgelagerten Platz, die nunmehr freibleibende Schlossterrasse und das Museum selbst. Hauptelement ist die Eingangsfront mit ihren 134 hochformatigen Betontafeln. Aus dem Holz des Mammutbaums, der dem Neubau weichen musste, ritzte der Künstler Josef Felix Müller mit der Kettensäge Portraits von Menschen, die, in abgegossener Form zu einem imposanten Wandrelief montiert, die repräsentative Platzfassade bilden und einen spannenden Bezug zu dem  aus Findlingen gemauerten Turm des Schlösslis herstellen.

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LUCA SELVA ARCHITEKTEN

Weil die Nutzung des Baus lange unklar war, wurde die Tragstruktur von der Raumeinteilung entkoppelt und nach aussen gelegt. Daraus ergeben sich grosse Freiheiten für die Ausbildung der Struktur, die über gezielte Unregelmässigkeiten Dynamik und Spannung im Ausdruck erzeugt. Massive, nach oben sich verjüngende Ortbetonstützen bilden zusammen mit den beiden Erschliessungskernen die vertikale Tragstruktur, die mit den Deckenplatten verbunden  ist. Die vorfabrizierten, ebenfalls in Weissbeton gefertigten Brüstungen liegen auf Ortbeton-Nocken auf, die sich auf der Innenseite der Stützen befinden. So entsteht ein zusammenhängendes System, das auf selbstverständliche Weise Robustheit mit Eleganz verbindet.

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