Das Pantheon in Rom wurde 118 n. Chr. erbaut und war ursprünglich ein Tempel. Seine riesige, kreisrunde Kuppel hat einen Durchmesser von über 43 Metern. Sie wurde aus römischem Beton gebaut. Damit dieser leichter wird, mischte man ihn mit hohlen Tonkugeln.

Ein Baustoff mit grosser Geschichte

Schon die Ägypter verstanden es vor rund 5'000 Jahren, aus gebranntem Kalk und Gips eine dem Zement ähnliche Masse herzustellen, mit der sich Steine dauerhaft verbinden liessen.

Von der Antike...

Opus Caementitium - die Bezeichnung „Zement" ist aus dem Lateinischen abgeleitet. Sie stand für ein aus Kalkstein, Mergel und Ton hergestelltes hydraulisches Bindemittel, das nach dem Anmachen mit Wasser zu Zementstein mit hoher Festigkeit erhärtet. Diese Eigenschaft war vor 2000 Jahren auch den Architekten und Baumeistern des Römischen Reichs bekannt. Mit dem "römischen Beton", einem Vorläufer unseres modernen Baustoffs, schufen sie in der Ewigen Stadt grossartige Werke, die ohne diese geniale Erfindung nie hätten entstehen können: zum Beispiel das berühmte Pantheon, den phantastischen Tempelbau mit der grössten gemauerten Kuppel der Welt, oder das monumentale Kolosseum als mächtigstes Gebäude der Antike und auch unzählige Häuser, Strassen, Brücken, Thermen, Häfen, Zisternen, Wasserleitungen und Abwasserkanäle in ganz Europa, die vielerorts noch heute von der hoch entwickelten römischen Baukunst zeugen.  Der Begriff „Zement“ bezeichnete in diesen frühen Jahren allerdings vor allem die Zusatzstoffe, die meist vulkanischen Ursprungs waren und entscheidend zur Festigkeit des Baustoffs beitrugen.



...zur Neuzeit

Das wertvolle Wissen der Römer geriet im Mittelalter in Vergessenheit. Erst 1753 tauchte es in Bernard de Bélidors Publikation "Architecture hydraulique" wieder auf. Darin bezeichnete der Franzose das Gemisch mit seinem heutigen Namen Beton, der sich vom lateinischen Bitumen ableitet. Den Grundstein für den modernen Beton legte schliesslich John Smeaton im Jahr 1755: Er entdeckte, dass Kalk wasserfest wird, wenn man Ton hinzugibt. Das macht den Baustoff um einiges haltbarer und einsatzfähiger.

1824 erhielt Joseph Aspdin in England das Patent für die Herstellung von Portlandzement, dessen Name aus Marketinggründen an den bereits etablierten Portlandstein von der englischen Kanalküste angelehnt wurde. Der Portlandzement wies aufgrund der erheblich höheren Brenntemperaturen weit bessere Gebrauchseigenschaften auf als seine Vorgängerprodukte und ebnete den Weg für den weltweiten Siegeszug dieses Bindemittels.

Im 19. und im 20. Jahrhundert wurden die Zusammensetzung und die Produktionsprozesse des Bindemittels Zement laufend weiterentwickelt und verbessert - ein wesentlicher Grund dafür, dass der Beton zum Universalbaustoff unserer Zeit werden konnte.

Das rasante Wachstum der Grossstädte, das im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert begann und zum Teil bis heute anhält, wäre ohne Beton ebenso wenig denkbar, wie die grossen Bauprojekte der Moderne. Auch das derzeit höchste Gebäude der Welt - der 828 Meter hohe Burj Khalifa in Dubai - besteht zu wesentlichen Teilen aus einer Stahlbetonkonstruktion, mit deren Hilfe die höhenbedingten Schwankungen ausgeglichen werden können.

Heute wird Beton in für unterschiedlichste Anwendungen angeboten: Ein Hightech-Produkt aus natürlichen Rohstoffen, ohne das unser modernes Bauwesen undenkbar wäre.

Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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