Die Raumwirkung onduliert zwischen Innen- und Aussenraum, Axiomschemata und Körperlichkeit, Leichtigkeit und Monumentalität.

Haus K + N, Wollerau

Architekten Valerio Olgiati, Architekt, ETH/SIA
Projektbeginn 2001
Realisation 2003 - 2005
Bauleitung Peter Diggelmann, Archobau AG, Chur
Ingenieure Patrick Gartman, Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur
Bauherrschaft Privat

Zu der üblichen Konzeption der Wohnhäuser in Wollerau am Zürichsee, die einzig auf das Seepanorama ausgerichtet sind, entwickelte der Architekt Valerio Olgiati eine Alternative: Man betritt das Gebäude an einer unspektakulären Ecke des Obergeschosses. Der Korridor, der durch das Gebäude mäandriert, lässt die Gestalt des Hauses nicht erahnen und gibt auch keine Blicke nach aussen frei. Alle Wände, ob innen oder aussen, bestehen aus Sichtbeton, so auch die Begrenzungen des Korridors; kreisförmige zenitale Öffnungen in der Decke setzen sanfte Lichtakzente. Eine organisch schwingende Treppe führt hinunter in den Wohnraum, den Olgiati den «Zentralraum» nennt und der in jeder Himmelsrichtung eine rechteckige Öffnung besitzt, welche gerahmte Ausblicke auf Garten und Landschaft frei gibt. Boden, Decken und Wände stehen fugenlos zueinander – ein Raum aus einem Guss.

Die Fenster mit ihren verborgenen Rahmen lassen sich mit Hilfe von Motoren in Schächten im Untergeschoss versenken – dann wirkt der Raum vollends wie ein Gartenpavillon. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass die vorgebliche ideale Geometrie gestört ist: Die Treppe befindet sich in einem sich ausstülpenden Annex, die Küche schneidet als separater Körper in den Innenraum ein. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Konsequenz, mit der hier aus einem Material ein Haus errichtet wurde – zu dem Sichtbeton für Wände, Decken und Böden tritt lediglich Nussbaumholz für die ebenfalls von dem Architekten entworfenen Einbauten. Eigentlich erlebt man das Wohnhaus nur als Abfolge von Innenräumen – gleichsam auf einem Prozessionsweg, der durch den Gang schliesslich hinunter ins Licht führt, in die Grosszügigkeit des Wohnbereichs. Im Zentrum des Gebäudes angekommen, wähnt man sich fast wie in einem Aussenraum. Das Einfache ist komplex, das Komplexe erscheint einfach: Rohbau und perfekte Detaillierung greifen ineinander.

  • Die Fenster mit ihren verborgenen Rahmen lassen sich mit Hilfe von Motoren in Schächten im Untergeschoss, der auch einige Nebenräume birgt, versenken – dann wirkt der Raum vollends wie ein Gartenpavillon.

  • Ein heller, quadratischer, liegender Raum. In alle vier Himmelsrichtungen eine liegende, rechteckige Öffnung. Fensterrahmen sieht man keine, man wähnt sich in einem kristallklar betonierten Rohbau. Boden, Decken und Wände stehen fugenlos zueinander, ein Raum aus einem Guss.

  • Der Korridor, der sich durch das Gebäude zieht, mäandriert, lässt die Gestalt des Hauses nicht erahnen und gibt auch keine Blicke nach aussen frei.

  • Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Konsequenz, mit dem hier aus einem Material ein Haus errichtet wurde – zum Sichtbeton der Wände, Decken und Böden gesellt sich lediglich Nussbaumholz für die ebenfalls vom Architekten entworfenen Einbauten.

Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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