Schweizer Präzision in Sichtbeton

Architektur

David Chipperfield Architects, London WC2R 2ND, UK, www.davidchipperfield.com

Schaltechnik

MEVA Schalungs-Systeme GmbH, D-72221 Haiterbach, www.meva.net

  • Die ovale Aussparung in der Gebäudedecke über dem Lichthof wurde mit Sonderschalung erstellt.

  • Aufgrund der hohen Masshaltigkeit und Leistungsstärke der Wandschalung konnte bis zu 4 m Höhe ohne Rücksicht auf Steiggeschwindigkeit betoniert werden.

  • Kasse / Information

  • Halle

  • Der neue Erweiterungsbau der Kunsthalle Zürich

Erweiterung des Kunsthauses Zürich

In Zürich entsteht derzeit das grösste Kunstmuseum der Schweiz. Nach einer rund zwölfjährigen Projektierungs- und Bauphase ist nun der wegweisende Erweiterungsbau des Kunsthaus von David Chipperfield Architects fertiggestellt worden. 

 

Der Bau ist in seinem Volumen kompakt und fügt sich gut ins Stadtbild ein. Durch die Fassadengestaltung nimmt das neue Gebäude subtil Bezug zum bestehenden Kunsthaus sowie zu den umliegenden Bauten und schafft so eine urbane Stimmung am Heimplatz. Mit dem „Garten der Kunst“ nördlich des Erweiterungsbaus ist zudem ein öffentlicher Freiraum entstanden, der kostenlos zugänglich ist. Insgesamt stärkt das neue Ensemble zusammen mit dem Schauspielhaus den Heimplatz als Ort der Kultur und markiert gleichzeitig das Tor zum Hochschulgebiet. Architektonisch überzeugt der Bau durch eine sorgfältige, bis ins Detail durchdachte Gestaltung. Die zentrale Halle bildet als Ort der Begegnung das Kernelement. Die Materialisierung im Inneren wird geprägt aus den Elementen Sichtbeton (Recyclingbeton), hellem Eichenholz und weissem Marmor (Böden) sowie Messing für Teile der Wandbekleidungen, Türen, Handläufe, Lifte und die Signaletik. Die durch Lisenen fein profilierte Fassade ist aus Jurakalkstein massiv aufgemauert.

 

Nach einem Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield entstand ein offener, lichtdurchfluteter Quader. Das Bauunternehmen Marti AG und MEVA nahmen sich gemeinsam den architektonischen und bautechnischen Herausforderungen an und erstellten ein Bauwerk als Betonskulptur. Rund zwei Jahre nach dem Baubeginn hatte die Marti AG den Rohbau planmässig fertiggestellt. Inzwischen ist der Erweiterungsbau des Kunsthauses in Zürich ein glänzender Blickfang in der Züricher Innenstadt. Ab Oktober dieses Jahres werden Kunstfreunde aus aller Welt durch das prächtige neue Gebäude wandeln können. Sorgfältig platzierte Höhenunterschiede zwischen den Räumen kreieren eine angenehme Atmosphäre. Das klare geometrische Konzept und grossflächige Sichtbetonflächen bieten den perfekten Rahmen für zahlreiche Kunstwerke.

 

Scharfe Kanten

Der Erweiterungsbau mit rund 18.700 m² neuer Nutzfläche beherbergt zahlreiche kleinere Räume, die konzipiert sind, um optimale Bedingungen für die Präsentation der zum Teil wechselnden Ausstellungen zu bieten. „Ein wichtiger Aspekt der Planung und Umsetzung im gesamten Gebäude war die Vorgabe, alle Ecken scharfkantig herzustellen“, erklärt Bauführer Franz Bütler von der Marti AG. Daher wurden die Wände im gesamten Gebäude einheitlich mit der Wandschalung Mammut 350 realisiert. Aufgrund der Masshaltigkeit der Schalung und der hohen Frischbetondruckaufnahme von 100 kN/m² war es möglich, bis zu 4 m Höhe ohne Rücksicht auf die Steiggeschwindigkeit zu betonieren – eine Erleichterung für die Bauexperten von Marti, die bei diesem Projekt stets die Details im Blick behalten mussten.
 

Die Decken der Ausstellungsräume wurden mit der Systemdeckenschalung MevaDec umgesetzt. Das rasterfreie System reduziert Ausgleiche durch die freie Richtungswahl der Träger, wodurch die Arbeit erleichtert und beschleunigt wird. In weitläufigeren Räumen wurden die Decken mit der Deckenschalung MevaFlex realisiert und mit dem flexiblen Traggerüst MEP unterstützt. Besondere Aufmerksamkeit galt auch der Erstellung des Lichthofs, die sich über fünf Betonierabschnitte erstreckte. Die ovale Aussparung in der Gebäudedecke wurde von den Schalungsingenieuren dreidimensional geplant und als Sonderschalung erstellt.

Vollständiger Artikel in opusC zur Erweiterung des Kunsthauses Zürich

Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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