Der Landschaftsgestalter agiert als Regisseur. Die Art der Böden beeinflusst die Rückeroberung der Umgebung durch die Natur. Wichtige Elemente sind zwei hochkomplexe, naturnah gestaltete Gerinne zur Fischwanderung.
Bild: Kuster Frey
Der Landschaftsgestalter agiert als Regisseur. Die Art der Böden beeinflusst die Rückeroberung der Umgebung durch die Natur. Wichtige Elemente sind zwei hochkomplexe, naturnah gestaltete Gerinne zur Fischwanderung.
Bild: Kuster Frey
Architekten | Penzel Valier, Zürich |
Bauzeit | 2011 - 2015 |
Bauherrschaft |
Bielersee Kraftwerke, Biel |
Bauingenieure |
Penzel Valier, Chur |
Landschaftsarchitekt |
Raymond Vogel Landschaften, Zürich |
Der Hagneckkanal ist das Kernstück der Juragewässerkorrektion, mit der das Berner Seeland urbar gemacht wurde. Durch einen Einschnitt in den Seerücken leitete man 1878 die Aare in den Bielersee. Das Wasser frass sich jedoch rasch in den Boden ein, sodass bei der Mündung ein Wehr errichtet werden musste. Im Jahr 1900 nahm hier das erste Kraftwerk des Kantons Bern seinen Betrieb auf. Heute gilt die Anlage mitsamt dem neu entstandenen Schwemmland und seiner reichen Tierund Pflanzenwelt als äusserst wertvolle Kulturlandschaft. Als eine Erneuerung des Kraftwerks anstand und die Wehranlage aufgrund des Hochwasserschutzes ersetzt werden musste, wurde deshalb ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die organische Ganzheit der neuen Anlage spiegelt die enge Partnerschaft zwischen dem Ingenieur Martin Valier und dem Architekten Christian Penzel in den gemeinsamen Büros. Sie ist harmonisch in die Landschaft eingebettet und inszeniert ihr Erlebnis durch einen Weg, der in einer geradezu filmischen Dramaturgie immer wieder neue Perspektiven eröffnet. Er führt von oben an die Kante des Einschnitts im Hügel, in einer grossen Schlaufe an der historischen Villa vorbei ans Wasser, über eine elegante Brücke von oben zur neuen Turbinenhalle und schliesslich um diese herum über den Kanal. Hier verläuft die Brücke nicht über dem Wehr, sondern an seiner Flanke und intensiviert so die Erfahrung der Staustufe. Auf der einen Seite blickt man über den See hin auf die Hänge des Chasseral. Auf der anderen Seite erhält man zunächst einen Einblick in die Maschinenhalle, dann prallt der Blick gegen die mächtigen, stählernen Tore des Wehrs, sieht aber auch darüber hinweg in den Kanal. Dabei liegt der Blickpunkt nur knapp über dem Wasserspiegel und die in den Hügel gesprengte Lücke rahmt die Sicht auf die fernen Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Kurven des Weges umspielen die geradlinige Effizienz von Kanal und Wehr. Die Wehrbrücke kragt einem Flügel gleich aus und bildet als fein gezeichnete Horizontale einen starken Kontrast zur bodenständigen Vertikalität der Pylone. Als Element, das ganz der Bewegung verpflichtet ist, unterstreicht sie den Eindruck massiver und unverrückbarer Widerständigkeit der Pfeiler und des Maschinenhauses.
Fragen und Antworten zur Betonqualität: PDF
Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf
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