Im Bestand wurde die Senkrechte durch Bandfenster unterdrückt. Nun wird sie durch die Bekleidung mit Faserbetonelementen gestärkt, die auf die Baustruktur verweist, ohne sie wörtlich nachzuzeichnen. 

Gesamtsanierung Schulanlage Bäumlihof in Basel

Architekten Enzmann Fischer Partner, Zürich
Bauingenieur

HKP Bauingenieure, Zürich

Planungs- und Bauzeit 2014 - 2018
Auftraggeber Kanton Basel-Stadt
Bauleitung

FFBK Architekten Zürich

Wettbewerb 2011

Die Schulanlage Bäumlihof, von 1972 bis 1974 von Vischer Architekten als Gymnasium geplant, war nicht nur technisch sanierungsbedürftig. Eine Schulreform führte auch zu neuen räumlichen Anforderungen, da heute ein Gymnasium und eine Sekundarschule die Anlage gemeinsam nutzen. Die bestehende Betonstruktur erwies sich technisch und räumlich als robust, sodass auf einen Ersatzneubau verzichtet wurde. Dadurch konnte viel graue Energie gespart werden, überdies liess sich die für Bauten dieser Zeit charakteristische Grosszügigkeit aktivieren, die bei heutigen Standardprogrammen kaum noch zu realisieren wäre.

Die Erneuerung ging praktisch vom Rohbau aus. Die neue Fassade erinnert mit ihrer Faserbetonbekleidung zwar an die alte Sichtbetonarchitektur, aktualisiert aber den Ausdruck des Gebäudes. An die Stelle einer etwas unentschlossenen Horizontalität und Abstraktheit trat eine differenzierte Vertikalität, die durch ein feines Relief gebildet und durch die Fensterteilung unterstrichen wird. Sie stärkt die Ganzheit des Baukörpers, indem sie diesen besser am Boden verankert. Die Lisenen der Fassade sprechen von der Skelettstruktur und deuten eine tektonische Ordnung an. Die Fugenteilung aber, nicht zuletzt an den Stirnseiten, offenbart gleichzeitig die Realität der Bekleidung.

Durch den Ausbau der bestehenden Passerellen wurden die unterschiedlichen Trakte in ein einziges, ausgreifend geformtes Gebilde verwandelt. Ein neuer Haupteingang führt direkt in den zentralen Trakt, wo eine Treppenhalle eine räumliche Verbindung nach unten zur Aula, vor allem aber nach oben zur Halle etabliert, wo sich die zentralen Einrichtungen der Schulen befinden. Durch die unglückliche Disposition im Schnitt waren zuvor beide Bereiche praktisch vollständig vom Erdgeschoss abgetrennt gewesen.

Die Halle bildet das Herz der Schule. Eine Freitreppe verbindet die beiden unteren Geschosse, an die die Nebentrakte anschliessen. Eine neue Mediathek erstreckt sich als gestapelte Brückenkonstruktion vom zweiten Obergeschoss über zwei Flügel nach oben. Durch diesen Einbau wurde die Räumlichkeit der Halle differenziert und bereichert. Es entstanden neue Terrassen und Nischen mit grosszügigen Arbeits- und Aufenthaltsbereichen, in denen sich exponierte und intime Zonen ergänzen.

www.enzmannfischer.ch

Fragen und Antworten zur Betonqualität: PDF

  • Das feine Fassadenrelief verleiht der Schule eine Eleganz, die kaum an einen Umbau denken lässt. 

  • Das feine Fassadenrelief verleiht der Schule eine Eleganz, die kaum an einen Umbau denken lässt. 

  • Die Halle bildet das Herz der Schule. Eine neue Treppenanlage verbindet sie mit dem Haupteingang und der Aula im Untergeschoss.

  • Der leuchtend rote Boden setzt einen Akzent. Er betont die Kontinuität des Raums und intensiviert gleichzeitig dessen Vielfalt, indem niedrige Bereiche durch Farbreflexionen an der Decke ausgezeichnet werden.

Villa Sandmeier, Lacroix Chessex Architectes, Genf

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